Über Recyclingquoten und Fehlwürfe

Nur 17 % des gelben Mülls werden in Deutschland tatsächlich in den Kreislauf zurückgeführt. Doch was kannst du tun, um diese Quote zu verbessern?
Recycling

Das 5. und letzte R des Zero Waste steht für Recycle, was wortwörtlich ja bedeutet, etwas in einen Kreislauf zurückzuführen. Für die meisten Menschen bedeutet es aber einfach, den Müll in die richtige Tonne zu werfen.

Recycling
Recycling

Bislang hat Deutschland ja noch keine funktionierende Kreislaufwirtschaft oder „Circular Economy“, und laut WWF sind bislang nur 8,6 % der Weltwirtschaft zirkulär. Der Müll aus unserer gelben Tonne wird zu 60 % verbrannt, und vom Rest wird ein Drittel in fremde Länder exportiert, nur 17 % werden nachvollziehbar recycelt, heißt es in diesem Artikel der Tagesschau. Doch was kannst du tun, um die Quote zu verbessern?

BEIM EINKAUF
Schon bevor die Verpackung im Müll landet, kannst du natürlich viel für die Reduktion von Einwegmüll tun, wie die Artikel in unserem Blog aufzeigen. Wenn du dennoch ein in Plastik verpacktes Produkt kaufst, kannst du dabei auf Folgendes achten:

  • Wenn möglich, ziehe Verpackungen aus recyceltem Plastik vor. In den letzten Monaten sind immer mehr Produkte mit einem entsprechenden Hinweis auf den Markt gekommen, auch wenn das Rezyklat nicht wirklich zu 100 % aus der Gelben Tonne stammt.
  • Bei nicht recycelten Verpackungen kaufe möglichst hellen, also weißen oder durchsichtigen Kunststoff, der kann noch am besten recycelt werden. Je dunkler eingefärbt das Ausgangsprodukt ist, desto schlechter sind die späteren Verwendungsmöglichkeiten.
  • Achte darauf, ob wirklich recyCELT auf der Verpackung steht. Neuerdings findet man häufig den Aufdruck „zu 100 % recycleBAR“. Dabei handelt es sich nicht um ein Recyclingprodukt.

BEI DER TONNENWAHL
Die meisten Entsorgungsunternehmen bieten Flyer und Hinweise auf ihren Webseiten an, welche Produkte in welche Tonne gehören; die regionalen Unterschiede sind meist gering. Für die Nachbarn kannst du die Informationen auf die Tonnen im Hof kleben.

Einige Besonderheiten sind nicht gut bekannt, so dass der Müll oft in der falschen Tonne landet. Hier kommen ein paar Beispiele der häufigsten „Fehlwürfe“:

  • Auf Thermopapier gedruckte Kassenbons gehören nicht in das Altpapier, sondern in den Restmüll, da sie mit Chemikalien behandelt sind. Diese sind obendrein nicht besonders gut für die Gesundheit. Wasch dir lieber immer die Hände, nachdem du einen Thermobon angefasst hast.
  • Plastiktüten haben im Biomüll nichts verloren, denn der Biomüll wird nicht noch einmal sortiert. Vielfach wird er zur schnelleren Kompostierung geschreddert. So landen Plastikfehlwürfe als Mikroplastik auf unseren Feldern und dann auch auf unseren Tellern.
  • Benutzte Taschentücher gehören nicht ins Altpapier, gebrauchte Coronamasken nicht in die Gelbe Tonne. Beides ist mit Keimen behaftet, die verbrannt werden müssen. Bitte in den Restmüll damit!
  • Fensterglas und kaputte Trinkgläser gehören nicht in den Glascontainer. Dort sollen wegen des unterschiedlichen Schmelzverhaltens bitte nur Altflaschen und Konservengläser eingeworfen werden.

VOR DEM EINWURF
Deinen Gelben Müll musst du nicht auswaschen, er darf schmutzig in die Tonne. Jedoch solltest du versuchen, die verschiedenen Materialien einer Verpackung vorher voneinander zu trennen, da in den Recyclinganlagen nur sortenreine Kunststoffe zu Rezyklat verarbeitet werden können. Deshalb:

  • Deckel vom Joghurtbecher abreißen
  • Deckel vom TetraPak abschrauben
  • Fühl das Material: Ist die obere Schicht der Käseverpackung weicher als die untere? Trenn sie voneinander!
  • Trenn das Plastikfenster aus der Pappschachtel.
  • Der Joghurtbecher hat einen Pappmantel, vielleicht sogar mit Aufreißlasche? Der kann ins Altpapier, das Plastikinnere in den Gelben Sack.

Und natürlich gilt ganz klar: Vermeiden ist das beste Entsorgen. Lies unsere anderen Tipps, wie du Abfall, vor allem den aus Plastik, in deinem Leben ganz einfach einsparen kannst. Viel Spaß dabei!

Texte: Heike Schmitt
Grafik: Salea Rackwitz
Lektorat und Social Media: Antje Merzweil

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