Zurzeit wird das Leben täglich teurer. Im Supermarkt bekommst du für dasselbe Geld immer weniger Lebensmittel, die in viel zuviel Plastik verpackt sind. Hier kommt eine ungewöhnliche Idee, Geld und Verpackung zu sparen. Denn die Natur da draußen ist essbar!
Die etablierteste Form, kostenlose Lebensmittel in der Natur zu finden, ist sicher das herbstliche Pilzesammeln. Falls du das noch nie gemacht hast, solltest du dich vorher gut informieren, woran man die essbaren Pilze erkennt. Du kannst mit Freundendie sich auskennen, in den Wald gehen, einen Kurs besuchen oder eine App benutzen.
Doch die Natur bietet so viel mehr: kostenlos am Straßenrand, auf Wiesen, Wäldern und in Nachbars Garten. Wo du in deiner Umgebung kostenlos ernten kannst, zeigt dir die Webseite mundraub.org, die auf einer Deutschlandkarte die Fundorte unterschieden nach Obst, Kräutern und Nüssen aufzeigt.
Viele Pflanzen, die wir abschätzig als Unkraut abtun, sind lecker und nahrhaft. Das bekannteste Beispiel hierfür ist sicher die Brennnessel, aus der du leckere Suppe, Pesto, Tee und viele weitere tolle Gerichte kochen kannst. Wie du sie sicher erntest, erfährst du hier.
Noch viele weitere Wildkräuter wie Giersch, Gundermann, Löwenzahn und Sauerampfer sind essbar und gesund. Hier erfährst du, wie du sie bestimmst. Das Netz bietet viele leckere Rezepte dazu.
Kostenlose Obstpflück-Gelegenheiten weist das Gelbe Band aus. Am Rand vieler Wanderwege findest du im Herbst Him- und Bombeeren. Und aus Eicheln kannst du Mehl für Brot und Nudeln, Kaffee oder Püree machen. Da sie im Rohzustand giftig sind, gibt es hier jedoch Einiges zu beachten. Ebenso beim roh noch giftigen Holunder, dessen Beeren und Blüten man vielseitig zubereiten kann. Die in Deutschland am Straßenrand stehenden Rosskastanien bieten zwar keine essbaren Früchte, doch aus den gesammelten Kastanien kannst du Waschpulver machen.
Wenn es dir unangenehm ist, am Straßenrand, in Parks oder auf öffentlichen Wiesen zu sammeln, kannst du in der nächsten Kleingartenkolonie einen Zettel ans Schwarze Brett hängen, dass du Interesse an überschüssigem Obst und Gemüse hättest. Digital gibt es hierzu eine tolle Lösung: direktvombeet.de. Mit einem Account kannst du hier alle möglichen Gartenernten kostenlos oder für kleines Geld anbieten oder suchen.
Weitere kostenlose Lebensmittel aus der Nachbarschaft findest du bei foodsharing.de. Hier kannst du auch deine eigenen Reste anbieten, die du nicht rechtzeitig verbrauchen kannst, damit nichts weggeworfen werden muss. Einfach einen Account anlegen und los!
Und mit Zange und Müllbeutel kannst du aus deinem Erntespaziergang gleich noch ein Cleanup machen.
Text und Social Media: Heike Schmitt
Grafik: Nelly Geburtig